Eine Rachenentzündung oder auch Pharyngitis bezeichnet eine entzündete Rachenschleimhaut. Sie kann sowohl akut als auch chronisch bestehen, ist jedoch häufiger akut als typische Begleiterscheinung bei grippalen Infekten.

Die Erreger einer Rachenentzündung sind meistens Erkältungsviren. Dringen sie über die oberen Atemwege in den Körper ein und setzen sie sich auf der Schleimhaut fest, ruft das nach einer erfolgreichen Infektion erste Symptome wie ein Kratzen oder Brennen im Hals hervor. Im weiteren Verlauf entstehen Halsschmerzen, die entzündete Rachenschleimhaut ist deutlich gerötet und geschwollen, das Schlucken schmerzt und auch eine erhöhte Körpertemperatur kann auftreten. Essen, Trinken, Sprechen – das alles kann bei einer Rachenentzündung unangenehm sein und schwerfallen.

Eine erkältungsbedingte Rachenentzündung ist in der Regel harmlos. Kommen Bakterien hinzu, kann es zu einer Mandelentzündung (Angina tonsillaris, Tonsilitis) oder auch einer Seitenstrang-Angina (Angina lateralis) kommen, bei der die Seitenstränge der Rachenhinterwand ebenfalls rot und geschwollen sind. Prinzipiell sind bakterielle Infektionen – beispielsweise durch Streptokokken – im Rachen zwar seltener, aber durchaus ernster. Bei weiß-gelblichen Belägen, den sogenannten Eiterstippchen, starken Schmerzen und hohem Fieber sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden.

Was kann man gegen eine Rachenentzündung machen?

Da Rachenentzündungen am häufigsten im Zusammenhang mit einer Erkältung und dementsprechend im Herbst und Winter auftreten, wirkt alles vorbeugend, was das Immunsystem stärkt: Eine ausgewogene Ernährung und Bewegung an der frischen Luft gehören dazu. Ist die Rachenentzündung aber doch da, können entzündungshemmende Halstabletten helfen.

Rachenentzündung: Welche Hausmittel helfen?

Ist die Rachenschleimhaut infolge eines viralen Infekts entzündet, erfolgt eine symptomatische Behandlung. Dabei können verschiedene Hausmittel den Heilungsprozess unterstützen und vor allem die Symptome erträglicher machen. Der Vorteil: Viele der Zutaten hat man häufig ohnehin zu Hause.

Viel trinken

Viel trinken – am besten Kräutertee

Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr kann bei einer Pharyngitis wahre Wunder wirken. Auch, wenn es beim Schlucken weh tut: Viel trinken hilft dem Körper dabei, die Krankheitserreger loszuwerden. Warme Kräutertees mit Salbei, Thymian und Kamille unterstützen mit ihrer antientzündlichen und antimikrobiellen Wirkung und sind häufig angenehmer für die empfindliche Schleimhaut als Säfte oder eine heiße Zitrone.

Warmhalten

Warmhalten – vor allem den Hals

Damit der Körper sich auf die Krankheitsabwehr konzentrieren kann, ist es wichtig, nicht auszukühlen – vor allem der Hals sollte immer ausreichend warmgehalten werden. Halswickel können die Schmerzen lindern. Dazu werden warme, feuchte Tücher mit erwärmten Zwiebelstücken oder gekochten und anschließend gestampften Kartoffeln gefüllt und um den Hals gelegt. Die Wärme fördert die lokale Durchblutung der Rachenschleimhaut und verschafft dadurch Linderung. Wem das zu warm ist: Kalte Quarkwickel können ebenfalls helfen, da sie entzündungshemmend wirken und zwischendurch für eine angenehme Abkühlung sorgen.

Inhalieren

Inhalieren – wohltuend für den Rachen

Um die Schleimhäute feucht zu halten, bietet sich die Inhalation an. Das Inhalieren mit Heilkräutern wie Kamille und Salbei kann helfen, die Entzündung zu mildern. Dafür wird Wasser mit etwa einem Esslöffel getrockneter Kamillenblüten oder frischen oder getrockneten Salbeiblättern in einem Topf erhitzt. Der dabei entstehende Dampf wird nun unter einem Handtuch inhaliert. So werden die Schleimhäute befeuchtet und sorgen dafür, dass Krankheitserreger schneller abtransportiert werden können.

Luftfeuchtigkeit erhöhen

Luftfeuchtig­keit erhöhen

In der kalten Jahreszeit sind Rachenentzündungen und damit einhergehende Halsschmerzen besonders weit verbreitet. In Innenräumen wird die Luft durch die Heizung besonders trocken. Krankheitserreger können sich so leichter auf der trockenen Rachenschleimhaut festsetzen. Regelmäßiges Stoßlüften ist deshalb besonders wichtig, um die trockene Luft auszutauschen. Zusätzliche Abhilfe verschafft zum Beispiel ein feuchtes Handtuch auf der Heizung, da es dazu beitragen kann, die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen.

Gurgeln

Gurgeln

Wer an einer Rachenentzündung leidet, kann zusätzlich mit wohltuenden Heilkräutern den Hals- und Rachenraum ausspülen. Eine Gurgellösung lässt sich leicht selbst herstellen: Dafür einfach Heilkräuter wie beispielsweise Salbei oder Kamille für einige Minute in heißem Wasser ziehen lassen, und nach dem Abkühlen kräftig damit gurgeln. Auch Reste von Tees können zum Gurgeln genutzt werden.

Honig

Honig

Dank seiner antibakteriellen Wirkung ist Honig schon seit Tausenden von Jahren ein beliebtes Heilmittel. Bei einer Rachenentzündung legt er sich über die gereizten Schleimhäute und bildet so einen dünnen Schutzfilm. Dazu entweder einen Teelöffel Honig pur im Mund langsam zergehen lassen oder in geringen Mengen als Süßungsmittel für Tees oder Zwiebelsaft verwenden.

Ingwer

Ingwer

Ingwer regt die Durchblutung an und hat gleichzeitig schmerzlindernde Eigenschaften – eine sinnvolle Kombination, um der Rachenentzündung den Kampf anzusagen. Dafür einfach ein etwa 5 cm großes, ungeschältes Stück in Scheiben oder kleinere Stücke zerkleinern, wie einen Tee aufkochen und abgedeckt etwa 10 Minuten ziehen lassen. Auch hier darf gerne mit Honig gesüßt werden.

Welche Medikamente wirken bei Rachenentzündung?

Werden die Schmerzen sehr unangenehm, dürfen freiverkäufliche Schmerzmittel aus der Apotheke bei einer Rachenentzündung angewendet werden, die meistens auch über fiebersenkende und entzündungshemmende Eigenschaften verfügen. Zusätzlich hilfreich sind Lutschtabletten.

Wie lange dauern Rachenschmerzen an?

Meist dauern akute Rachenschmerzen sieben Tage bis maximal zwei Wochen an. Rund ein Drittel der Betroffenen hat schon nach etwa drei Tagen keine Symptome mehr. Nach etwa einer Woche ist der Großteil der Betroffenen wieder fit.  

Wenn die Halsschmerzen nicht verschwinden, besteht der Verdacht auf eine Rachenmandelentzündung. Weitere Anzeichen für eine Rachenmandelentzündung können beiderseitiger Ohrdruck oder Ohrenschmerzen sein. Auch Kopfschmerzen können auftreten. Ist das der Fall, ist es wichtig, einen HNO-Arzt aufzusuchen: Dieser sieht bei solchen Beschwerden häufig eine eitrige Entzündung des Mandelgewebes am Nasenrachendach. Zusätzlich können zur symptomatischen Therapie Schmerzmittel, ein abschwellendes oder ein antientzündliches Nasenspray verordnet werden.  

Selbst wenn eine Rachenmandelentzündung auszuschließen ist, führt bei langanhaltenden Halsschmerzen kein Weg am Arzt vorbei. Chronischen Halsschmerzen können verschiedene Ursachen zugrunde liegen, deshalb empfiehlt es sich, einen Arzt zu konsultieren. Der weiß am besten, was gegen die Halsschmerzen zu tun ist. 

Was ist eine chronische Rachenentzündung?

Als chronisch wird eine Rachenentzündung bezeichnet, wenn sie länger als zwei Wochen durchgehend anhält. Ihre Ursachen sind vielfältig und häufig weniger bei viralen oder bakteriellen Erregern zu finden, sondern können auch durch äußere Faktoren wie Nikotinmissbrauch oder als Folge anderer Erkrankungen entstehen. Auch hier wirken Maßnahmen zur kontinuierlichen Befeuchtung der Schleimhäute unterstützend. Bei Frauen können die Wechseljahre Ursache einer chronischen Pharyngitis sein, da die hormonelle Umstellung eine Austrocknung der Schleimhäute nach sich ziehen kann.

Ist eine Rachenentzündung ansteckend?

Da eine Rachenentzündung meistens von Erkältungsviren ausgelöst wird und diese ansteckend sind, besteht die Gefahr, dass die Erreger verbreitet werden – wie die jährlichen Erkältungswellen zeigen. Die Übertragung passiert durch Tröpfcheninfektion. Inwieweit sich andere Menschen dabei anstecken und ebenfalls eine Rachenentzündung bekommen, hängt vom individuellen Immunsystem ab. Vorbeugend ist es in jedem Fall, Kontakt zu vermeiden (Händeschütteln) und Abstand zu halten, um die Erreger nicht einzuatmen, wenn ein Erkrankter niest oder hustet. Hygienemaßnahmen, wie regelmäßiges Händewaschen, können ebenfalls dazu beitragen, das Infektionsrisiko zu reduzieren.

Wie lange ist eine Rachenentzündung ansteckend?

Im Zuge eines grippalen Infekts braucht es normalerweise nur einige Tage, bis die Symptome einer viral bedingten Rachenentzündung von selbst abgeklungen sind, insgesamt ist eine Dauer von sieben bis vierzehn Tagen regulär. Die meisten Betroffenen sind nach einer Woche wieder symptomfrei, dann sinkt auch das Ansteckungsrisiko. Bei bakteriellen Rachenentzündungen ist oftmals eine Antibiotika-Einnahme notwendig, wonach die Ansteckungsgefahr in der Regel 24 Stunden nach Therapiebeginn gebannt ist.

Rachenmandelentzündung: Ursachen, Symptome und Behandlung

Von einer Mandelentzündung haben die meisten Menschen schon einmal gehört - oder vielleicht sogar selbst darunter gelitten. Häufig sind dann jedoch eigentlich die Gaumenmandeln gemeint, die bei weit geöffnetem Mund sichtbar sind und bei einer Tonsillitis entzündet, geschwollen und vereitert sein können. Neben den Gaumenmandeln gibt es auch die Rachenmandeln. Umgangssprachlich werden sie häufig als Polypen bezeichnet, was aber eigentlich medizinisch gesehen nicht korrekt ist. Als Teil des Immunsystems sind die Rachenmandeln für die Abwehr von Krankheitserregern zuständig. Sie befinden sich hinter dem Gaumen am Übergang zum Rachen und sind durch den Mund nicht sichtbar. Aus diesem Grund ist die Diagnose einer Rachenmandelentzündung auch nicht ganz einfach. 

Symptome einer Rachenmandel­entzündung

Die Symptome einer Rachenmandelentzündung unterscheiden sich kaum von denen eines grippalen Infekts. Zu den typischen Symptomen gehören:
 

  • Anhaltende Halsschmerzen
  • Ohrdruck oder Ohrenschmerzen
  • Kopfschmerzen
  • Fieber

Behandlung einer Rachenmandel­entzündung

Bei einem Verdacht auf eine Rachenmandel­entzündung kann der Arzt mittels Nasopharyngoskopie den hinteren Teil von Nase und Rachen einsehen. Dabei wird ein flexibler Schlauch in die Nase eingeführt und ein Abstrich genommen. Bestätigt sich der Verdacht einer bakteriellen Infektion nach dem Abstrich, kann die Einnahme eines Antibiotikums notwendig sein.

Was hilft bei einer Rachenmandelzündung?

Hausmittel können dabei unterstützen, die Begleitsymptome einer Rachenmandelentzündung abzumildern.

  • viel Ruhe: Damit sich der Körper schnell erholt, ist Schonung angesagt.
  • warme Getränke: Tees oder heiße Milch mit Honig sind wohltuend für einen gereizten Hals. Auf kalte Getränke möglichst verzichten, da diese zwar angenehm kühlen, aber die Durchblutung der Schleimhäute einschränken.
  • Luftfeuchtigkeit: ein trockener Hals ist ein guter Nährboden für Krankheitserreger. Eine hohe Luftfeuchtigkeit hält auch die Schleimhäute feucht und macht es Viren schwerer.

Vergrößerte Rachenmandeln

Gut zu wissen: Einige Kinder zwischen dem zweiten und dem sechsten Lebensjahr haben vergrößerte Rachenmandeln. Ursache können beispielsweise Infektionen oder Allergien sein. In der Regel bilden sie sich wieder zurück, in Ausnahmefällen bleiben sie jedoch vergrößert.

Vergrößerte Rachenmandeln verursachen nicht per se Beschwerden. Sie können jedoch für eine nasale Aussprache, eine Atmung durch den Mund und sogar für einen auffällig geformten Gaumen ursächlich sein. Kommt es infolge der vergrößerten Mandeln vermehrt zu Ohrinfektionen, Husten, Nasenbluten und Mundgeruch, sollte der Ursache auf den Grund gegangen werden.

Weitere spezielle Krankheits­bilder

Halsschmerzen können viele verschiedene Ursachen zugrunde liegen, die von äußeren Reizen wie trockener Luft bis hin zu ernsthaften Erkrankungen reichen.

  • Mandel­entzündung

    Geschwollene Gaumenmandeln, eitriger Belag und Fieber: Darum sollte eine Mandelentzündung ärztlich behandelt werden.

  • Chronische Rachenmandel­entzündung

    Bei einer chronischen Rachenmandel­entzündung kommt es zu immer wiederkehrenden Entzündung der Mandeln, die zu narbigen Veränderungen der Rachenmandeln führen können. Diese können neue bakteriell bedingte Entzündungen oder deren Fortbestehen begünstigen. Deshalb kann eine operative Entfernung der Gaumenmandeln notwendig werden.

  • Kehlkopf­entzündung

    Eine Kehlkopfentzündung bringt oftmals Heiserkeit oder sogar den Verlust der Stimme mit sich. Dann heißt es im wahrsten Sinne des Wortes: Ruhe bewahren!

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